Kein Schwarz-Weiß bei Boxershorts - Flippige Farben aus Koblenz
Von Nina Borowski
Die Welt der Männer-Unterhosen soll bunter werden. Seit Februar haben drei Jungunternehmer mit ihrer Firma "unabux" das Ziel, für Abwechslung bei Boxershorts zu sorgen.
Frische, flippige Farben und Muster sollen der Tristesse bei Boxershorts den Garaus machen: Das ist das Ziel der Koblenzer Firma "unbabux". Bastian Weber, einer der drei Jungunternehmer,
beschreibt die vergebliche Suche nach einer besonderen Boxershort bei einer Shoppingtour: "Wenn man nicht die klassische schwarze oder weiße sucht, gibt es welche mit Kürbissen, Nikoläusen oder
Comic-Helden. Aber nichts Frisches und Flippiges." Das war die Geburtsstunde der "unabux".
Thomas Rasch, Hauptgeschäftsführer des Modeverbandes German Fashion, nennt die Boxershort aus Koblenz eine willkommene Abwechslung: "Sie ist frisch, munter und sympathisch."
Die Unternehmer Bastian Weber (Designer), Daniel Klaus (Immobilienkaufmann) und Daniel Daum (Maler und Lackierer) betraten erst einmal Neuland, da sie alle ursprünglich nicht aus der
Textilbranche kamen. An viele Dinge mussten sie sich erst herantasten, auch an die Produktion. "Unsere Agentin in der Türkei ist für uns wie ein Sechser im Lotto. Sie steht selbst dahinter und
hat uns schon viele Kontakte vermittelt", sagt Klaus. Für Compagnon Weber sind die Branchenkontakte eine Sache des Vertrauens. "Wir lernen auch heute noch jeden Tag etwas dazu."
Der Name "unabux" hat ihnen bisher schon einige Türen geöffnet: "Er ist ungewöhnlich und bleibt einfach hängen", sagt Weber. "Wir wollten weg von den Standards. Wir wollten etwas Lustiges und
Farbenfrohes, was aber gleichzeitig auch seriös und von guter Qualität ist" sagt Klaus. Das Konzept findet nicht nur bei Jüngeren Anklang: "Wir haben auch die Omas, die unsere "unabux" für ihre
Enkeln kaufen", sagt Klaus. Und auch die weiblichen Kunden hätten Gefallen an den flippigen Modellen gefunden.
Die Jungunternehmer schauen mit bisher 20 000 verkauften Shorts zufrieden auf die vergangenen fünf Monate zurück. "Wir haben das Rad nicht neu erfunden und trotzdem eine Lücke getroffen. Einige
Veranstalter von Messen kommen mittlerweile selbst auf uns zu und fragen uns, ob wir uns nicht auch präsentieren wollen", sagt Weber. Daniel Klaus kümmert sich um Akquise und Kundenbetreuung.
"Das Klinkenputzen hat sich gelohnt", sagt der 28-Jährige.
Ihre finanzielle Unabhängigkeit ist den Jungunternehmern wichtig. "Wir sind keinem Rechenschaft schuldig und haben bisher alles selbst finanziert", erklärt Weber. Zurzeit wird jeder gewonnene
Euro wieder in das Unternehmen investiert. Zum Jahresende will das Trio ein erstes Fazit ziehen. Langfristiges Ziel sei es, davon leben zu können, sagt Weber.
Klaus betont: "Wir wollen uns langsam herantasten, damit die Idee nicht nach einem Jahr wieder verpufft ist." Es gehe nicht nur darum, eine neue Boxershort am Markt zu etablieren, sondern um die
Kreation einer Marke. Für die drei Jungunternehmer ist ihre Firma ein Stück Selbstverwirklichung. "Wir wollen nicht nur im Strom mitschwimmen, sondern etwas Eigenes machen", sagt Weber. Es gibt
schon einige Ideen für weitere Produkte, die unter der Marke "unabux" verkauft werden sollen. So soll im nächsten Jahr eine Kollektion für
Bademode folgen.
Erschienen in der Rhein-Zeitung
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